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Die Diagnose der Melancholie erfolgt meist aufgrund der Anamnese.
Depressionen können meist schon beim ersten Kontakt zwischen Patient und Arzt festgestellt werden. Aufgrund der vom Patienten geschilderten Symptomatik können Ärzte zudem erkennen, ob es sich um eine leichte, mittlere oder schwere Form der Melancholie handelt. Der erste Ansprechpartner kann auch der Hausarzt sein, dieser kann dann eine Überweisung zum Facharzt ausstellen, um eine geeignete Therapieform für den Patienten zu finden. Auch wenn Depressionen von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausgeprägt sind, gibt es doch einige Leitsymptome, anhand derer auch ein Hausarzt oder ein Arzt anderer Fachrichtung in der Lage ist die Diagnose Melancholie zu stellen. Sind die Patienten aus eigener Kraft nicht in der Lage einen Arzt aufzusuchen und besteht akute Selbstmordgefahr, können Angehörige auch Hilfe über den nationalen Notruf erhalten.
Fragebögen helfen dabei die Depression zu klassifizieren.
Psychiater und Psychologen festigen die erste Diagnose in der Regel durch intensive Gespräche mit dem Patienten. Anhand spezieller Fragebögen ist es möglich, die Art der Erkrankung zu klassifizieren und möglicherweise auch die Ursache herauszufinden. Gezielte Fragen zu vorangegangenen Ereignissen, Lebensumständen und Symptomen des Patienten ermöglichen dem Therapeuten herauszufinden, ob eine exogene oder endogene Depression vorliegt. Bevor eine explizite Diagnose gestellt wird, werden die meisten Betroffenen zunächst mit Medikamenten behandelt, um den Patienten soweit zu stabilisieren, dass er in der Lage ist an therapeutischen Sitzungen teilzunehmen.
Für die Diagnose Melancholie müssen die Symptome mindestens zwei bis sechs Wochen bestehen.
Depressive Verstimmungen treten im Lauf des Lebens bei vielen Menschen auf. Für die Diagnose Melancholie gilt es zu differenzieren, ob es sich um eine vorübergehende Verstimmung oder eine behandlungsbedürftige Erkrankung handelt. Die Symptome bei einer depressiven Episode, die ohne weitere Behandlung wieder verschwindet, sollten nicht länger als maximal sechs Wochen andauern. Die Diagnose Melancholie wird von Ärzten in der Regel erst dann gestellt, wenn der Patient mindestens zwei bis sechs Wochen unter den klassischen Symptomen leidet. Bei Depressionen die als Begleiterscheinung einer anderen Krankheit auftreten, müssen nicht alle typischen Symptome voll ausgeprägt sein. Wie früh die Depression diagnostiziert wird, ist abhängig vom Zeitpunkt des ersten Arztkontaktes, viele Patienten zögern die Kontaktaufnahme zu einem Fachmann so lange wie möglich hinaus, reden sich ein, dass die Symptome wieder verschwinden.
Diagnose Melancholie bedeutet nicht unheilbar krank.
Viele Patienten leiden unter der Diagnose Depressionen, sie fürchten ein Leben lang unter den Symptomen zu leiden und nicht mehr zur alten Form zurückzufinden. In der Tat ist es jedoch so, dass die Depression nicht nur zu den häufigsten, sondern auch zu den heilbaren psychischen Erkrankungen gehört. Aufgrund zahlreicher verschiedener Behandlungsmöglichkeiten und Verfügbarkeit unterschiedlicher Medikamententypen sind die meisten Formen der Melancholie vollständig heilbar, die Patienten erkranken nach der Genesung nicht mehr daran. In einigen Fällen kann die Depression auch chronisch werden, hier erleiden die Betroffenen immer wieder melancholische Schübe und müssen dann eine entsprechende Behandlung in Anspruch nehmen. Doch auch hier lässt sich durch optimale Kontrolle und möglicherweise Einstellung der Medikamente eine gute Langzeitprognose stellen. Welche Behandlungsmethode tatsächlich optimal ist, wird individuell von Patient zu Patient entschieden. Was dem einen Patienten hilft, kann beim Nächsten völlig wirkungslos sein, daher müssen mitunter verschiedene Therapieformen ausprobiert werden, bis die Behandlung schließlich zum Erfolg führt.