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Die Symptome der Melancholie entstehen schleichend.
Depressionen treten nicht plötzlich auf, die Erkrankung manifestiert sich schleichend, zunächst ist die Symptomatik nur schwach ausgeprägt, verstärkt sich jedoch zunehmend. Die ersten Symptome werden als Veränderung wahrgenommen, die Betroffenen haben weniger Interessen an ihrer Umwelt, isolieren sich häufig und verlieren die Lust an den Aktivitäten, die ihnen bislang Spaß bereitet haben. Viele Betroffene glauben zunächst an eine schlechte Phase, ignorieren die Symptome und kümmern sich nicht weiter darum. Eine Melancholie lässt sich allerdings nicht unterdrücken, die Anzeichen werden deutlicher, während zunächst Gefühle von Traurigkeit und Niedergeschlagenheit vorrangig sind, verlieren viele Betroffene ihre Gefühle im Verlauf der Erkrankung fast vollständig. Patienten mit Melancholie fühlen sich lustlos, antriebslos und innerlich leer, dieser Strudel kann nur durch eine angemessene Behandlung unterbrochen werden.
Auch körperliche Symptome bei Melancholie möglich.
Nicht nur die psychischen Symptome sind charakteristisch für Depressionen, bei vielen Patienten treten im Verlauf der Erkrankung auch körperliche Krankheitssymptome zutage. Kennzeichnend sind Schlafstörungen, die Betroffenen wachen früh am Tag auf, verspüren allerdings keinen Drang aufzustehen. Meist schlafen die erkrankten Menschen dann nicht mehr ein und verbringen viele Stunden mit trüben Gedanken im Bett. Da die Motivation und der Antrieb verschwinden, bekommen viele depressive Patienten Probleme im Job und in der Alltagsführung. Doch auch weitere körperliche Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen und Verspannungen der Muskulatur können Folgen der Depression sein.
Depressive Symptomatik aufgrund anderer zugrundeliegender Erkrankungen.
Depressionen können nicht nur als einzelne Erkrankung auftreten, häufig sind sie Anzeichen für eine andere Grunderkrankung. Sehr häufig entwickelt sich eine Melancholie als Folge einer Angsterkrankung. Zunächst stehen die Symptome der Angst im Vordergrund, die Betroffenen isolieren sich, leiden unter Panikattacken und können ihren Alltag nur noch schwer gestalten. Aufgrund dieser veränderten Lebensumstände entwickeln sich dann oftmals Depressionen, die mit Behandlung der Angsterkrankung wieder verschwinden. In vielen Fällen ist bei einer anderen Grunderkrankung bereits eine Behandlung eingeleitet worden, die Betroffenen sollten schnellstmöglich mit ihrem behandelnden Arzt sprechen, wenn sie erste Symptome einer Depression an sich feststellen.
Gefährlichstes Symptom der Melancholie sind Suizidgedanken.
Im Rahmen von schweren Depressionen entwickeln sich bei vielen Patienten nachhaltige Gedanken an den Tod und an Selbstmord. Schätzungsweise zehn Prozent aller Betroffenen mit Melancholie nehmen sich aufgrund der Symptomatik im Verlauf der Erkrankung das Leben. Suizidales Verhalten zeichnet sich dadurch aus, dass die Patienten sich intensiv mit dem Gedanken an den eigenen Tod befassen, möglicherweise vermehrt Literatur über Tod und Selbstmordmöglichkeiten lesen. Bei dieser Symptomatik ist höchste Vorsicht geboten, das Leben des Betroffenen ist möglicherweise in Gefahr. Wenn der Patient selbst vermehrte Todessehnsucht an sich feststellt, alarmiert er im Idealfall selbst einen Arzt. Da viele Betroffene das jedoch nicht mehr können, weil ihnen auch dazu der Antrieb fehlt, sind aufmerksame Verwandte und Freunde oftmals die Rettung für die Patienten. Bei akuter Suizidgefahr erfolgt oftmals die sofortige Aufnahme in eine Psychiatrie, dort werden zunächst Medikamente zur Behandlung eingesetzt. In den ersten sechs Wochen der Behandlung mit Antidepressiva können sich die Suizidgedanken noch verstärken, daher ist eine engmaschige Kontrolle wichtig. Wenn die Medikamente ihre Wirkung entfalten, nimmt auch die Selbstmordgefahr ab, meist können Patienten nach sechs Wochen spätestens wieder in eine ambulante Therapie entlassen werden.