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Verschiedene Therapieformen bei Melancholie möglich.
Wurde bei einer Person die Diagnose Melancholie gestellt, ist die Behandlung abhängig vom Ausmaß der Symptome und vom Wunsch des Patienten. Durch Gespräche zwischen Arzt und Patient lassen sich in der Regel für jeden Fall passende Therapieansätze entwickeln. Neben der medikamentösen Behandlung spielt die Psychotherapie für depressive Patienten eine große Rolle. Diese ist insbesondere bei exogenen Formen hilfreich, denn im Rahmen der Sitzungen wird im besten Fall der Grund für die Entstehung der Depressionen ermittelt und bewältigt. Viele Patienten sind nach einer einmaligen depressiven Episode geheilt, die Heilungschancen sind aber auch maßgeblich vom Erfolg der Behandlung abhängig.
Medikamentöse Behandlung bei Melancholie.
Die Behandlung mit verschiedenen antidepressiven Medikamenten hat sich bei depressiven Patienten im Lauf der Jahre etabliert. Durch immer weiter gehende Forschung konnten mittlerweile Medikamente entwickelt werden, die sowohl wirksam, als auch arm an Nebenwirkungen sind, so dass auch eine Langzeitbehandlung nicht mehr ausgeschlossen ist. Bei leichten Formen von Depressionen sind häufig sogar pflanzliche Präparate hilfreich, hier stehen Medikamente auf Basis von Johanniskraut zur Verfügung. Bei den chemischen Antidepressiva gibt es verschiedene Wirkstoffgruppen, sehr häufig werden sogenannte SSRI (Serotonin-Wideraufnahme-Hemmer) eingesetzt. Doch auch ältere, klassische Antidepressiva mit stärkeren Nebenwirkungen kommen nach wie vor zum Einsatz, beispielsweise bei fehlender Wirkung der SSRI. Die Wirksamkeit kann bei Präparaten gegen Depressionen meist erst nach zwei bis vier Wochen festgestellt werden, bei schweren Formen von Melancholie ist daher eine engmaschige Kontrolle notwendig, um das Suizidrisiko im Auge zu behalten.
Therapeutische Behandlung kann nicht immer sofort begonnen werden.
Eine Psychotherapie ist für Patienten mit Depressionen oftmals sehr hilfreich und kann zur dauerhaften Heilung führen. Da die Symptome der Melancholie zu Beginn jedoch häufig so stark ausgeprägt sind, dass der Patient aus eigenem Antrieb keine Therapie besucht, muss manchmal zunächst eine medikamentöse Behandlung in Erwägung gezogen werden. Erst wenn der Betroffene durch Medikamente soweit stabilisiert ist, dass er seine Therapiestunden regelmäßig wahrnehmen kann, wird mit der eigentlichen, tiefenpsychologischen Behandlung begonnen. Im Rahmen Dieser können dann die Medikamente oftmals reduziert, und im Fall einer Heilung vollständig abgesetzt werden. Therapien sind besonders für Patienten mit exogenen Depressionen geeignet, da es hier wichtig ist die Ursache ausfindig zu machen. Besondere Lebensumstände, traumatische Erfahrungen oder negative Einflüsse lassen sich im Rahmen der Psychotherapie herausfinden und bewältigen, so dass der Grund für die Depressionen nach Beendigung der Sitzungen im Idealfall nicht mehr vorhanden ist.
Bei zugrunde liegenden Haupterkrankungen sind diese zu behandeln.
Depressionen treten zwar meist als eigenständige Krankheit auf, können jedoch auch nur ein Symptom einer anderen Erkrankung sein. Wenn Melancholie nur als Symptom auftritt, sollte das Ziel der Behandlung die Linderung der eigentlichen Grunderkrankung sein, da dann meist auch die depressive Symptomatik wieder verschwindet. Als mögliche Grunderkrankungen kommen sowohl körperliche Leiden wie Epilepsie in Betracht, als auch weitere seelische Krankheiten wie Angststörungen. Kombinierte Depressionen mit Angststörungen lassen sich oftmals genauso wie reine Melancholie mit Antidepressiva behandeln, da diese auch eine angstlösende Wirkung haben. Auch eine Psychotherapie kann bei kombinierten Erkrankungen sehr hilfreich sein, wenn die Grunderkrankung behandelt wird, werden die Symptome der Depression gleichermaßen abgemindert und verschwinden im Idealfall von selbst wieder.