Inhaltsverzeichnis
Melancholien können verschiedene Ursachen haben.
Die Melancholie kann aus verschiedenen Gründen auftreten, häufig handelt es sich um eine endogene Form der Depression. Endogen bedeutet, dass die Erkrankung von Innen kommt, hier sind Stoffwechselstörungen im Gehirn ursächlich für die Melancholie. Für die Steuerung der Gefühle sind die beiden Botenstoffe Noradrenalin und Serotonin verantwortlich. Gerät dieser Botenstoffhaushalt aus dem Gleichgewicht, können die Symptome einer Depression auftreten. Bei diesen Formen der Erkrankung ist die medikamentöse Behandlung am Wirksamsten, da gezielt SSRI (Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer) eingesetzt werden können. Die Hirnregionen für die Steuerung der Gefühle sind bei Patienten mit Melancholie häufig geringer ausgeprägt als bei gesunden Personen. Im Gegenzug hierzu sind die Areale des Gehirns, welche für Stress und Unruhe verantwortlich sind, deutlich stärker ausgeprägt. Um ein derartiges Ungleichgewicht zu regulieren, eignen sich antidepressive Medikamente optimal. Die Wirkung setzt in der Regel binnen der ersten vier Wochen ein und der Botenstoffhaushalt stabilisiert sich zunehmend.
Äußere Umstände können Auslöser eine Melancholie sein.
Die meisten Menschen haben im Verlauf ihres Lebens ein oder mehrere einschneidende Erlebnisse. Während die meisten Ereignisse durch gesunde Reaktionen im Lauf der Zeit verarbeitet werden, können besonders traumatische Situationen eine Depression hervorrufen. Ob Trauerfall, Schwangerschaft oder Scheidung, die Ursachen für eine exogen ausgelöste Melancholie sind vielfältig. Ob und wann es zum Ausbruch der Erkrankung kommt, ist abhängig von der psychischen Konstitution des Patienten. Einige Menschen haben ein erhöhtes Risiko an Depressionen zu erkranken, beispielsweise wenn bereits andere Personen der Familie an der Krankheit litten. Es ist noch nicht abschließend erforscht, ob Melancholie tatsächlich vererbbar ist, allerdings haben Studien gezeigt, dass Depressionen gehäuft bei Zwillingen und nahen Verwandten auftraten.
Andere Erkrankungen als Auslöser der Melancholie.
In vielen Fällen ist die Depression nur ein weiteres Symptom einer eigentlichen Grunderkrankung. Insbesondere im Bereich der psychischen Krankheiten treten Depressionen häufig als Folgeerscheinung auf. Eine Vielzahl von Patienten mit einer grundlegenden Angsterkrankung entwickelt im Verlauf der Störung eine Melancholie, da die Belastung der eigentlichen Krankheit sehr hoch ist. Auch Suchterkrankungen können Depressionen zur Folge haben, wenn das Leben der Betroffenen aus den Fugen gerät. In solchen Fällen können von der Melancholie nur die Symptome gelindert werden, zur dauerhaften Heilung ist die Behandlung der eigentlichen Grunderkrankung erforderlich. Bei jedem Patienten mit Depressionen wird der Arzt daher überprüfen, ob diese als eigenständige Erkrankung auftreten oder nur Symptom eines anderen Krankheitsbildes sind.
Körperliche Erkrankungen und Medikamente können Ursache der Melancholie sein.
Mitunter sind körperliche Erkrankungen der Auslöser einer Melancholie, besonders häufig kommt es im Rahmen von Epilepsie zu Depressionen. Eine Vielzahl an Medikamenten hat zudem als Nebenwirkung Melancholie, besonders häufig tritt das Krankheitsbild bei der medikamentösen Behandlung von Krebs auf. Sollten Depressionen aufgrund einer Medikamenteneinnahme auftreten, ist es sinnvoll mit dem behandelnden Arzt abzustimmen, ob möglicherweise ein Ausweichmedikament gegeben werden kann. In vielen Fällen verschieden die depressiven Zustände wieder, wenn das auslösende Medikament abgesetzt oder ausgetauscht wurde. Falls es aufgrund der Notwendigkeit nicht notwendig ist auf ein alternatives Präparat zurückzugreifen, kann die auftretende Depression medikamentös behandelt werden. Eine Psychotherapie ist in diesem Fall nicht angezeigt, da die Ursache bekannt und organischer Natur ist.